„tierischGUT aus Niedersachsen“: Landvolk sieht Politik in der Pflicht, heimische Tierhaltung zu stärken

L P D – Die Tierhaltung in Niedersachsen steht vor großen Herausforderungen. Dies zeigt eine aktuelle Online-Umfrage, die das Landvolk Niedersachsen im Rahmen seiner Aktionen zu „tierischGUT aus Niedersachsen“ durchgeführt hat und zu der rund 1.300 Landwirte aus den verschiedenen Bereichen der Tierhaltung auswertbare Beantwortungen lieferten. „Wir setzen uns aktiv für den Erhalt und die Zukunft der heimischen Tierhaltung ein. Mit dieser Umfrage haben wir die Stimmung und Erwartungen der niedersächsischen Tierhalterinnen und Tierhalter eingefangen, denn die Tierhaltung in Niedersachsen ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor“, erklärt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers den Hintergrund gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.

Mehr als die Hälfte des landwirtschaftlichen Produktionswertes wird in Niedersachsen durch die Tierhaltung erwirtschaftet. „Unsere Betriebe stehen aber durch rechtliche Vorgaben, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Erwartungen unter Druck. Die Folge ist, dass viele Landwirte die Tierhaltung aufgegeben haben“, betont Ehlers. Die Befragungsergebnisse seien daher eine wertvolle Grundlage, um klare Forderungen an Bundes- und Landespolitiker sowie Agrarpolitiker zu stellen.

Laut den Ergebnissen stellt der hohe bürokratische Aufwand mit 82 Prozent die größte Hürde für die Landwirte dar. Die fehlende Planungssicherheit, insbesondere in Bezug auf politische Entscheidungen, liegt mit 68 Prozent auf Platz zwei. Auch die Einhaltung der hohen gesetzlichen Haltungsvorgaben wird von fast der Hälfte der Befragten (48 Prozent) als Problem angesehen. Neben diesen Kernpunkten wurden auch Umweltauflagen, Importstandards, steigende Betriebsmittelkosten sowie die Entwicklung des Marktes kritisch betrachtet.

Auch spezifische Themen wie das Baurecht, die Rolle des Lebensmitteleinzelhandels sowie der Umgang mit dem Wolf wurden untersucht. Diese Ergebnisse sollen schrittweise veröffentlicht werden. Fachreferentin für Vieh und Fleisch beim Landvolk Natascha Henze, die die Umfrage erstellt und ausgewertet hat, sieht darin eine wichtige Grundlage für künftige Diskussionen. „Es ist essenziell, dass die Politik die Sorgen und Nöte der Landwirte ernst nimmt und Rahmenbedingungen schafft, die eine nachhaltige und zukunftssichere Tierhaltung ermöglichen“, erklärt Henze.

Das Landvolk Niedersachsen betont, dass die Umfrage nicht nur Herausforderungen aufzeigt, sondern auch Lösungsansätze liefern soll. „Wenn die Politik die richtigen Weichen stellt, hat die Tierhaltung in Niedersachsen eine Zukunft“, resümiert Ehlers, Nun liege es an den politischen Entscheidungsträgern, Maßnahmen zu ergreifen, um den Landwirten eine verlässliche Perspektive zu bieten, denn der Strukturwandel sei bei tierhaltenden Landwirten deutlich größer als in der Landwirtschaft insgesamt. (LPD 20/2025)